2. April 1944
OKH/GenStdH/Op Abt. (I) Nr. 440129/44 g.Kos./Chefs.
Weisung Nr. 54 für die Kriegführung Operationsbefehl Nr. 7: Weisung für die weitere Kampf führung der H. Gr. A, Süd und Mitte 1.) Die russ. Offensive im Süden der Ostfront hat ihren Höhepunkt überschritten. Der Russe hat seine Verbände abgenutzt und auseinandergezweigt. Es ist jetzt der Zeitpunkt gekommen, das russ. Vorgehen endgültig zum Stehen zu bringen. Dafür habe ich die verschiedensten Maßnahmen eingeleitet. Es ist nunmehr unter Festhalten der Krim folgende Linie unbedingt zu halten bzw. wiederzugewinnen: Dnjestr bis nordostw. Kischinew - Jassy - Targul Neamt - Ostausgänge der Karpaten zwischen Targul Neamt und Kolomea - Tarnopol - Brody - Kowel. 2.) Heeresgruppe A hat vorläufig die Linie Tiligulskij Liman -Dnjestr bei Dubosari zu halten, bis die Voraussetzungen für eine Versorgung der Krim unabhängig von Odessa geschaffen sind. Die Zurücknahme auf den Dnjestr ist lediglich vorzubereiten. Nach Schließung der zwischen 8. Armee und den Karpaten bestehenden Lücke sind beschleunigt möglichst starke Kräfte des rechten Flügels auf den linken Flügel der Heeresgr. zu verschieben. Die Ostausgänge der Karpaten sind zu sperren. Der; Aufmarsch der mobilgemachten rumän. Kräfte muß auch von, uns aus mit allen Mitteln vorwärtsgetrieben werden. Die Eingliederung der rumän. Kräfte hat entsprechend dern Gelände zu erfolgen, so daß an panzergefährdeten Abschnitten in erster Linie deutsche Truppen stehen. Besonders wichtig ist es, daß die den Rumänen von mir zur; Verfügung gestellten schw. Pak so schnell wie möglich herankommen und an die gefährdetsten Stellen gebracht werden. Sie müssen deutsche Besatzungen haben. Es kann hier auf jede Stunde ankommen. Die Heeresgr. ist hier für voll verantwortlich und hat einen besonderen Stab dafür einzusetzen. 3.) Die vornehmlichste Aufgabe der Heeresgruppe Süd ist das Freikämpfen der 1. Pz.-Armee aus ihrer Umschließung. Die , 1. Pz.-Armee hat ihren Durchbruch weiter in nordwestl. Richtung vorzutreiben. Aus den vorhandenen und neu eintreffenden Verbänden ist eine starke durchschlagkräftige Angriffsgruppe im Raum süd-ostw. Lemberg zu bilden, die zum frühestmöglichen Zeitpunkt mit scharf zusammengefaßten Kräften in südostw. Richtung anzutreten hat, um die durchgebrochene Feindgruppe im Raum Stanislau zu vernichten und die Verbindung mit 1. Pz.-Armee wiederherzustellen. Ich bin mit dem Vorschlag des Feldmarschalls von Manstein im großen einverstanden. Nach Zusammentreffen mit 1. Pz.-Armee ist durch örtliche Vorstöße die anfangs befohlene Linie endgültig zu gewinnen, der Anschluß an Heeresgr. Mitte südl. Kowel herzustellen und eine geschlossene Front aufzubauen. Die aus Ungarn mobilgemachten ungar. Kräfte werden Heeresgr. Süd unterstellt. Auch hier ist es wichtig, sie mit deutschen Verbänden, die ihnen einen Rückhalt geben sollen, zusammen einzusetzen. Scharfe Befehle sind hier notwendig. 4.) Bei Heeresgruppe Mitte bin ich mit der scharfen Schwerpunktbildung bei Brest voll einverstanden. Erste Aufgabe der Heeresgr. Mitte ist Freikämpfen von Kowel und Verbindungsaufnahme mit Heeresgr. Süd. gez.: Adolf Hitler
Zusatz Skl. »Gruppe Süd ist von Skl auszugsweise unterrichtet. Zu Ziffer 2.) ist Gruppe Süd um Stellungnahme ersucht bezüglich Voraussetzung für Versorgung der Krim unabhängig von Odessa. Letzte Forderung des Genstb. d. H. von 3 5.0001 monatlich ist zu Grunde zu legen. Ski wird Umfang des beabsichtigten Lufttransports ermitteln. Entsprechende Anfrage an Ob. d. L. Füstb. ist gerichtet. Abschrift der Verfügung 1/Skl Ia 1080/44 Gkdos. Chefs, in KTB Teü C Heft XlVa. Ob. d. M. wird über Gruppe West mit Fernschreiben i/Skl I a 1071/44 Gkdos. Chefs, ins Bild gesetzt.« |