Brief an Richard Suchenwirth
24. April 1926
Als 1. Vorsitzender der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiter-Partei lege ich die Stellung der Reichsparteileitung zur Opposition der Gruppe Suchenwirth und Genossen innerhalb der österreichischen nationalsozialistischen Partei folgendermaßen fest:
1.) Es hat niemand, weder von mir noch von einem anderen Herrn der Parteileitung, eine Autorisation oder Vollmacht zu einer Opposition innerhalb der österreichischen nationalsozialistischen Partei ausgestellt erhalten.
2.) Die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiter-Partei, Sitz der Reichsparteileitung München, hat nicht mehr das Gefühl einer restlosen Übereinstimmung mit der Nationalsozialistischen Partei Deutsch-Österreichs und deren Untergliederungen in Bezug auf eine Anzahl wichtiger Fragen. (Außenpolitisch: Südtiroler Frage, innenpolitisch die Auseinandersetzung der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiter-Partei mit den verschiedenen völkischen Stänkergruppen im Reiche usw.).
3.) Die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiter-Partei mischt sich aus diesem Grunde in die österreichischen innerparteilichen Angelegenheiten solange nicht hinein, solange nicht ideenmäßig wenigstens die volle Übereinstimmung wiederhergestellt ist. Sie wird von sich aus aus diesem Grunde auch gegen keine Opposition Stellung nehmen, sondern sie kann nur wünschen, daß, wenn eine solche Opposition besteht, aus dem dadurch bedingten Kampfe diejenige Gruppe erfolgreich hervorgehen möge, die bereit ist, ihre Hand zur restlosen, nicht nur ideenmäßigen, sondern auch organisatorischen Einheit der Bewegung zu bieten.
Adolf Hitler 1. Vorsitzender |