Aufruf vom 23. August 1932
Nationalsozialisten! Deutsche!
Im November 1918 hat der Marxismus in einer verfluchten Revolte, begünstigt durch die Feigheit und Schwäche bürgerlicher Politiker, das alte Reich überfallen und vernichtet. Namenlos ist seit dieser Untat das deutsche Elend geworden. Dem Terror der Novemberverbrecher im Innern entsprach als Folgeerscheinung der Terror unserer Gegner von außen. Ein großes Volk schien dem endgültigen Untergang bestimmt zu sein.
Während die bürgerlichen Politiker in jammervoller Unterwürfigkeit sich dem neuen System verschrieben oder zumindest vor ihm feige zurückwichen, hat unsere nationalsozialistische Bewegung einsam und allein den Kampf für die ewigen Lebensrechte unseres Volkes aufgenommen.
Und seitdem verfolgt uns der Haß jener Parteien, die als Marxismus von jeher die Gewalt und den Terror als typisches klassenkämpferisches Mittel verwendet haben. Ihre Parole der Vorkriegszeit ‚Und willst du nicht Genosse sein, so schlag ich dir den Schädel ein’, wurde seit der Revolution mit furchtbarer Offenheit als selbstverständliches Recht vertreten und von bürgerlichen Bürokratenkreaturen auch anerkannt. Daß wir Nationalsozialisten die in der Verfassung niedergelegten Rechte der Meinungs- und Demonstrationsfreiheit nicht preiszugeben gewillt waren, wurde als ‚Provokation des Proletariats’ ausgelegt und damit als Berechtigung zu unserer Verfolgung.
Vierzehn Jahre haben die Behörden dieses Systems in oft himmelschreiender Einseitigkeit nicht den Bedrücker zurechtgewiesen, sondern immer wieder den Unterdrückten verboten. Ungezählt sind die Opfer, die das junge Deutschland, das keine andere Vertretung besaß als die der nationalsozialistischen Bewegung, für seine Ideale bringen mußte.
Über dreihundert niedergemetzelte, ja oft buchstäblich abgeschlachtete Parteigenossen zählen wir als tote Märtyrer. Zehntausende und abermals Zehntausende sind verletzt und viele unter ihnen bleiben ihr Leben lang Krüppel.
Der bürgerliche Rechtsstaat sowohl als die bürgerliche Journaille nahmen kaum davon Notiz. Erst in dem Augenblick, da endlich das Maß zum Überlaufen voll war und der Terror der roten Mord- und Verbrecherorganisationen unerträglich wurde, schwang sich die ‚nationale Regierung’ v. Papen blitzschnell zu einer Handlung auf.
Die ersten Dokumente ihres ‚nationalen ‚ Wollens kennen wir nun. Am selben Tage fast, an dem die Mörder und Peiniger unserer Ohlauer Parteigenossen mit geringen Strafen davonkamen, obwohl wir an diesem einen Überfall zwei Tote und 27 Schwerverletzte zu beklagen hatten, haben die Gerichte der Regierung des Herrn von Papen fünf Nationalsozialisten zum Tode verurteilt.
Deutsche Volksgenossen!
Wer von Euch ein Gefühl für den Kampf um die Ehre und Freiheit der Nation besitzt, wird verstehen, weshalb ich mich weigerte, in diese bürgerliche Regierung einzutreten. Die Justiz des Herrn von Papen wird am Ende vielleicht Tausende von Nationalsozialisten zum Tode verurteilen. Glaubte man dieses von Blindheit geschlagene das ganze Volk herausfordernde Vorgehen auch mit meinem Namen decken zu können? Die Herren irren sich!
Herr von Papen, Ihre blutige Objektivität kenne ich nicht. Ich wünsche dem nationalen Deutschland den Sieg und seinen marxistischen Zerstörern und Verderbern die Vernichtung. Zum Henker der nationalen Freiheitskämpfer des deutschen Volkes aber eigne ich mich nicht.
Mit dieser Tat ist unsere Haltung diesem ‚nationalen Kabinett’ gegenüber endgültig vorgezeichnet. Es mag der Himmel über uns Qualen über Qualen schicken. Unsere Bewegung wird auch mit dieser Regierung der Hinrichtung unserer Mitkämpfer fertig werden.
Herr von Papen kann ruhig solche Bluttribunale über unsere Bewegung setzen. Die Kraft der nationalen Erhebung wird mit diesem System so sicher fertig, wie sie den Marxismus trotz dieser Versuche zu seiner Rettung dennoch beseitigen wird.
Angesichts dieses ungeheuerlichsten Bluturteils gibt es für uns erst recht nur einen einzigen Lebensinhalt: Kampf und wieder Kampf. Wir werden den Begriff National befreien von dieser Umklammerung durch eine Objektivität, deren wirkliches innerliches Wesen das Urteil von Beuthen gegen das nationale Deutschland aufzeigt.
Herr von Papen hat damit seinen Namen mit dem Blute nationaler Kämpfer in die deutsche Geschichte eingezeichnet. Die Saat, die daraus aber aufgehen wird, soll man künftig nicht mehr durch Strafen beschwichtigen können. Der Kampf um das Leben unserer fünf Kameraden setzt nun ein.
Adolf Hitler |