Aufruf zur deutschen Ernte - 1932
16. Februar 1932
Die deutsche Ernte 1932 in Gefahr!
Voraussetzung für die Unabhängigkeit des deutschen Staates ist die Möglichkeit, das deutsche Volk aus der deutschen Scholle ernähren zu können. Eine intakte deutsche Landwirtschaft und Gärtnerei sind in der Lage, die lebensnotwendige Selbstversorgung des deutschen Volkes zu gewährleisten.
Das herrschende System hat die deutsche Landwirtschaft und den deutschen Gartenbau rettungslos dem Verfall preisgegeben. Überschuldet und seelisch verzweifelt weiß der deutsche Landwirt und Gärtner heule nicht mehr, woher er die Mittel zur Durchführung der ordnungsgemäßen Frühjahrsbestellung nehmen soll; weitgehende Einschränkung bei der Aussaat wird bereits erwogen. So entsteht die Gefahr, daß wir 1932 eine unzureichende Ernte haben werden und daß damit die lebensnotwendige Selbstversorgung des deutschen Volkes mit Nahrungsmitteln unterbunden sein wird. Das verarmte deutsche Volk ist nicht mehr in der Lage, die Devisen aufzubringen, welche notwendig sind, um die bei unzureichender Ernte fehlenden Nahrungsmittel vom Auslande hereinzuholen.
Deutsche Volksgenossen, deutsche Landwirte und Gärtnert Dies darf nicht sein, es ist eure vaterländische Pflicht, eine Erntekatastrophe zu verhindern.
Daher rufe ich alle Deutschen auf, die Sicherstellung der deutschen Ernte 1932 als eine ihrer vornehmsten Aufgaben zu betrachten. Wer jetzt durch irgendwelche Maßnahmen die Durchführung der sachgemäßen Frühjahrsbestellung gefährdet und dem deutschen Landwirt oder Gärtner in den Rücken fällt, oder wer als Landwirt aus eigennützigem Interesse eine ordnungsgemäße Bestellung unterläßt, begeht Verrat am deutschen Volke. Industrie, Handwerk und Handel haben die Ehrenpflicht, alle Hilfsquellen freizumachen und der Landwirtschaft und Gärtnerei die Sicherung der Ernte 1932 zu ermöglichen.
Ich erkläre für die nationalsozialistische Bewegung, daß eine kommende nationalsozialistische Regierung alle Maßnahmen auch nach der Ernte ganz besonders schützen wird, die von Landwirten und anderen Stellen jetzt getroffen werden, um die Frühjahrsbestellung in uneingeschränkter Form durchzuführen. Eine nationalsozialistische Regierung wird außerdem eine Prüfung aller Zwangsversteigerungen landwirtschaftlicher Grundstücke durchführen, die nach dem Tage der Bankenkatastrophe vom 13. Juli 1931 vorgenommen worden sind. Dies ist die einfachste Pflicht nationalsozialistischer Staatsauffassung, welcher die Erhaltung des deutschen Bauerntums als Blutserneuerungsquelle des Volkes sowie die Sicherung seiner Ernährungsgrundlage oberstes Lebensgesetz ist. Der Nationalsozialismus stellt die Lebensgesetze des Volkes höher als die Interessen des internationalen Finanzkapitals, welche zur Vernichtung aller naturgemäßen Grundlagen des deutschen Volkes und der deutschen Wirtschaft geführt haben.
Ich erwarte von jedem Parteigenossen und Deutschbewußten, insbesondere aber von jedem deutschen Bauern und Gärtner, daß er im Hinblick auf die Sicherung der gefährdeten Ernte jetzt seine Pflicht tut.
Adolf Hitler Aufruf an die NSDAP
16. Februar 1932
Nationalsozialisten, Nationalsozialistinnen!
Als letzten Versuch, das unheilvolle gegenwärtige System zu retten, haben sich die in hoffnungsloser Minderheit befindlichen Parteien der schwarz-roten Koalition entschlossen, den Generalfeldmarschall von Hindenburg zur Neuwahl als Reichspräsidenten vorzuschlagen.
Damit soll die Politik des Zusammenbruchs, die ihre letzten Begründungen im Young-Plan und in den Notverordnungen gefunden hat, weiter fortgesetzt werden.
Das nationale Deutschland wird darauf die einzig mögliche Antwort erteilen:
Die nationalsozialistische Bewegung muß getreu ihrem Kampf gegen das System diese Kandidatur ablehnen. Die Stunde der Auseinandersetzung mit den Trägern des heutigen Systems ist damit gekommen.
Wir bedauern, daß der Generalfeldmarschall von Hindenburg sich bewegen ließ, seinen Namen in diesem Kampf verbrauchen zu lassen.
Adolf Hitler |