Der großdeutsche Freiheitskampf Reden Adolf Hitlers
Am 10. November trifft der Präsident des Rates der Volkskommissare der Sowjetunion und Außenkommissar Molotow zu einem Staatsbesuch in der Reichshauptstadt ein.
Am gleichen Tage erklärt der irische Ministerpräsident de Valera gegenüber den fortgesetzten Versuchen Englands, den Irischen Freistaat in den Krieg gegen Deutschland hereinzuziehen, daß die Neutralität Irlands bis aufs äußerste verteidigt werden wird.
Am 14. November spricht der Führer zu Rüstungs- und Frontarbeitern, die mit dem Kriegsverdienstkreuz ausgezeichnet wurden:
Rede am 14. November 1940 in Berlin
an die Frontarbeiter
Meine deutschen Arbeiter und Arbeiterinnen!
Der Kampf, in dem heute Deutschland steht, wird nicht nur durch die Tapferkeit des Soldaten entschieden, sondern mit auch in erster Linie durch die Leistung der deutschen Wirtschaft. Der Weltkrieg hat im Jahre 1914 den deutschen Soldaten nicht mit der Rüstung an die Front geschickt, die er hätte erwarten dürfen. Ich habe mich bemüht seit dem Jahre 1933, die deutsche Rüstung auf ein Höchstmaß zu bringsen in der Überzeugung, daß jede zusätzliche Waffe einem Mann, der draußen kämpfen muß, vielleicht das Leben sichert oder rettet; daß es billiger ist, Munition zu verschießen, als Blut herzugeben. Tatsache ist, daß auch dieser Kampf mit unverhältnismäßig geringen Blutopfern bisher durchgefochten werden konnte. Natürlich, für die einzelne Familie ist auch der jeweilige Verlust der gleich schwere, aber für die ganze Nation umgerechnet, sind die Verluste unerhört geringe. Gerade der alte Weltkriegssoldat, der weiß, was es bedeutet hat, in der kurzen Zeit von wenigen Wochen und Monaten militärische Probleme zu lösen, an denen wir im Weltkrieg scheitern mußten und scheiterten, der weiß aber auch, was es bedeutet, diese Probleme mit so geringen Blutopfern zu lösen. Das war nur denkbar dank der außerordentlichen Rüstung, der modernsten Rüstung, die wir unserer Wehrmacht geben konnten.
Wenn ich nicht zu dieser Arbeit das ganze deutsche Volk gehabt hätte, dann würden auch die größten Leistungen des Soldaten an der Front vergeblich gewesen sein, so wie das im Weltkrieg ja der Fall war. Denn tapfer war der Soldat des Weltkriegs genau so, wie der heutige tapfer ist. Er hat ritir leider Gottes zum Teil vielleicht nicht die entsprechendeAusbildung bei Kriegsbeginn, sicher aber nicht die notwendige Bewaffnung besessen.
Daß dieser Krieg nun kam, war für uns alle in dem Augenblick klar, in dem jeder Versuch, mit England zu einer Verständigung zu kommen, fehlschlug. Ich habe jahrelang mich bemüht, diese Verständigung herbeizuführen. Es ist von untierer Seite überhaupt keine Forderung erhoben worden, weder an Englaud noch an Frankreich. Aber die Gründe, die letteu Endes zum Krieg führten, waren die gleichen, die schon den Weltkrieg ins Leben riefen. Es ist der alte Versuch, zu verhindern, daß diese 85 Millionen Deutschen entsprechend ihrer Zahl und ihrem Wert sich ihr Leben aufbauen.
Wir haben nichts nach England hineingeredet, und wir haben auch nichts nach Frankreich hineingeredet. Aber die bloße Tatsache der Existenz dieser 85 Millionen erscheint den Lritischen Staatsmännern schon als etwas für sie Unerträgliches, als etwas, was in ihren Augen ihre absolute Weltberr. schaft vielleicht früher oder später einmal bedrohen könnte.
Nun handelt es sich bei der Zusammenfassung dieser 85 Millionen nicht um eine Luxusangelegenheit für uns, sondern es handelt sich um ein Problem, das über Sein oder Nichtsein entscheidet. Denn letzten Endes leben die Menschen nicht von Theorien, sondern sie leben von dem, was ihnen ihr Boden gibt. Und wer zu wenig Boden auf dieser Welt hat, der wird zu wenig bekommen. Was er für Theorien hat, ist gänzlich gleichgültig, ob er sich nach der einen oder nach der anderen Seite hin orientiert. Wenn auf einem Quadratkilometer, wie in den anderen großen Reichen der Welt, zehn Menschen leben, so können eben diese zehn Menschen besser leben, als wenn auf einem Quadratkilometer 140 leben. Das, was wir aus unserem Boden herauswirtschaf ten. ist das Ungeheuerlichste, wobei wir allerdings nicht wissen, wie lange der Boden das hergibt. Wir re;zen ihn mit allen denkbaren künstlichen Stoffen. Wir wissen nicht einmal, ob das gesund ist für unser eigenes Leben, aber wir reizen ihn mit Kunstdünger usw. und versuchen herauszuholen, was geht.
Aber auf die Dauer ist selbstverständlich nicht ein gleiches Verhältnis herzustellen zwischen den Lebensmöglichkeiten von Völkern, die zu zehnt oder zu zwölft auf dem Quadratkilometer leben, und den Lebensmöglichkeiten von Völkern, die mit 140 auf dem Quadratkilometer leben müssen. Früher oder später besteht auch die Gefahr, daß der deutsche Boden zu streiken anfängt, daß er einfach nicht mehr will, daß die ganze Aufreizung durch Kunstdünger zum umgekehrten Ergebnis führt. Und wenn unsere Ernte bloß um 15 oder 20 oder 25 v. H. einmal absinken würde, so würde dies eine Katastrophe darstellen.
Trotzdem waren alle diese Probleme zu lösen, ohne daß die andere Seite dadurch irgend etwas verloren hätte. Denn Sie müssen sich vor Augen halten, meine Volksgenossen, daß etwa 85 Millionen Deutsche 600 000 Quadratkilometer besiben und ungefähr 45 Millionen Engländer 40 Millionen Quadratkilometer auf dieser Welt. Das hat ihnen nicht der liebe Gott oder die Vorsehung zugeteilt, sondern sie haben sich in den dreihundert Jahren, in denen die deutsche Nation sich im Innern zerfressen hat, im Innern aufgelöst, zerspalten hat, Religionskriege führte und weiß Gott sonst noch was, in der Zeit haben sich die anderen die Welt verteilt.
Sie sind damit Nöten enthoben und Sorgen enthoben, die wir ununterbrochen als Begleitung besitzen. Auf die Dauer natürlich ist der Zustand unerträglich. Trotdem, wie gesagt, war das alles vernünftig zu lösen, denn wir haben keinen Anspruch erhoben auf irgend etwas, was den Engländern früher gehört hat oder den Franzosen, überhaupt keinen Anspruch haben wir erhoben.
Wenn nun trotzdem seit Jahren diese unverschämte Hetze gegen Deutschland ging, dann liegt der Grund darin, daß man im deutschen Volk nicht nur einen eminenten politischen Faktor erblickte, sondern daß man natürlich auch fürchtete, dieses Volk würde auch einmal seinen Lebensanspruch anmelden, und endlich, es war letzten Endes das Deutschland, das ihnen schon vor dem Weltkrieg in seiner irgendwie sozialen Ausrichtung unsympathisch war.
Das war bereits vor dem Weltkrieg der Fall. Das damalige Deutschland war ja nicht vielleicht auf allen Gebieten befriedigend: das wissen wir ja nur zu genau. Aber der Gedanke war doch schon damals lebendig geworden, daß man ohne eine Lösung der sozialen Fragen auf die Dauer nicht würde bestehen können. Man hat nun mit den unzulänglichen Mitteln der damaligen Zeit versucht, diese Probleme zu lösen. Unzulänglich auch deshalb, weil die staatliche Gesellschaftsordnung im tiefsten Grunde eben doch eine kapitalistische war, das heißt, die Wirtschaft und das Kapital hatten über den Umweg der Presse und der damaligen von dem Kapital subventionierten Parteien einen ungeheuren Einfluß auf das öffentliche Leben, so daß die soziale Gesetgebung irgendwie immer wieder steckenbleiben mußte. Allein der Versuch ist unternommen worden. Die andere Weit hat sich überhaupt um diese Probleme nicht gekümmert.
Seit nun das Jahr 1933 stattfand, haben wir nun planmäßig Schritt für Schritt versucht, den neuen sozialen Staat aufzubauen. Wir sind uns darüber ganz im klaren, daß das Arbeiten sind, die nicht in zwei und nicht in fünf und nicht in zehn Jahren vollendet werden, denn Experimente können wir nicht machen; Experimente, die damit etwa anfangen würden, daß wir das, was ist, zerschlagen, um dann irgend etwas anderes da aufzubauen. Denn dieses Zerschlagen würde bedeuten, daß bei unserer dichten Besiedelung vielleicht 50 Millionen Menschen praktisch verhungern müssen.
Aber wir haben diese Probleme nun angepackt und haben Problem um Problem zu lösen angefangen. Und wir konnten wieder das eine feststellen, daß in eben dem Ausmaß, in dem wir diese sozialen Fragen angriff en, die andere Welt, und zwar besonders die angelsächsische Welt, uns mit Haß zu verfolgen begann, Für diese angelsächsische Weit sind alle sozialen Fragen gänzlich überflüssig. Sie lehnen die Beschäftigung damit ab, zum Teil weil sie wirklich in einer außerordentlich glücklichen Lage sind, zum anderen Teil weil sie eine unerhörte Rücksichtslosigkeit besitzen ihren eigenen Volksgenossen gegenüber. Und die Männer von uns, die längere Zeit,in London waren, die berichten übereinstimmend immer nur eines: Es ist unglaublich, wie in einem Land mit so unermeßlichen Reichtümern die Differenzen zwischen reich und arm so ausgeprägt sein können, wie auf der einen Seite in diesem London ein geradezu unvorstellbarer Luxus herrscht und auf der anderen Seite ein Elend und eine Verkommenheit, eine Armut, die wir uns in Deutschland überhaupt nicht vorstellen können, obwohl wir im gesamten um soviel ärmer sind als England.
Diese Schichten sahen im nationalen Deutschland sozialer Prägung einen gefährlichen Anreiz. Wir haben das ja erlebt. Man hat uns verboten, daß nur KdF,.Schiffe überhaupt landeten. Man sagte mir persönlich das auch einige Male: "Wissen Sie, wir wollen uns unsere Leute nicht verderben lassen." - "Ja, wieso?" - "Na, wir wollen nicht unsere Leute uns verderben lassen mit Ihren Einrichtungen, die Sie da haben." Sie haben verhindert, daß unsere sozialen Einrichtungen von britischen Delegationen besichtigt wurden mit dem ganz gleichen Motiv. Sie sagten: "Das wollen wir nicht." Unsere ganzen Riesenorganisationen, KdF. usw., das lehnen sie ab, überhaupt ab. Die Theater sind nicht dafür da, daß die breite Masse hineingeht, sondern das Theater ist letzten Endes da für Leute, die eben in der Lage sind, sich das zu bezahlen. Seebäder oder Reisen, das lehnen sie ab. Das ist nicht für die breite Masse da. Außerdem wird dadurch die gesellschaftliche Höhe eines Bades gestört und wird ruiniert. Das überträgt sich auf das ganze öffentliche Leben. Auch unsere Auffassung über die Erziehung.
Wir haben, das wissen Sie, in Deutschland mit Vorurteilein ungeheuerster Art gebrochen, und zwar überall. Das ist nicht so leicht gewesen. Aber wir haben mit diesen Vorurteilen gebrochen. Das, was wir heute in unsere Adolf-Hitler-Schulen, in die nationalpolitischen Erziehungsanstalten hineinnehmen, das sind Kinder ohne Rücksicht auf Herkunft. Was talentiert ist, das soll in diesem Staat ausgebildet werden und soll befähigt werden, zu einer führenden Rolle zu kommen.
Wir haben aber auch im anderen Leben alle Grenzen hier beseitigt. Was einer früher einmal war, spielt keine Rolle. Wenn er eine Arbeit leisten kann, dann mag sie sein wie immer, dann wird er dazu berufen. Wir haben diese Schranken weggerissen auch in unserer Staatsverwaltung. Heute sind ehemalige Landarbeiter Reichsstatthalter. frühere Arbeiter sind heute Gauleiter und sind Reichßstatthalter oder sind Staatsbeamte in höchsten Kreisen. Wir haben die Schrank-en eingerissen auch bei der Wehrmacht. Tausende von Offizieren sind befördert worden, die aus dem Unteroffiziersstand, aus dem Mannschaftsstand stammen, ohne Rücksicht auf ihre Herkunft. Ausschließlich die Fähigkeit allein soll entscheiden.
Das sind lauter Gedanken, die für uns allmählich selbstverständlich geworden sind. In diesen anderen Staaten sind sie nicht selbstverständlich, sondern in diesen anderen Staaten leben sie eben noch in ihrer alten Welt, und sie hassen uns. weil sie in uns ein schlechtes Vorbild sehen, das am Ende ihre eigenen Volksmassen auch anstecken könnte.
Es kommen dazu aber auch noch rein Wirtschaftliche Interessen. Wir haben in Deutschland, ohne daß ich irgendwie etwa das Eigentum angetastet habe, trotzdem dem Eigentum Gren. zen gezogen, das heißt die Grenze, die darin besteht, daß kein Eigentum zuungunsten eines anderen wirken darf. Wir haben nicht erlaubt, daß man beispielsweise Kapitalsanhäufungen aus Rüstungsgewinnen macht, sondern wir haben hier Grenzen festgesetzt: 6 v. H., und von diesen 6 v. H. werden zunächst wieder 50 v. H. weggesteuert, und der Rest von 3 v. H., der muß irgendwie wieder angelegt werden, sonst wird er ihm auch wieder weggesteuert. Was darübergeht, muß von vorn. herein in einem Kapitalstock niedergelegt werden und steht dem Reich, dem Staat zur Verfügung.
In den anderen Staaten ist das nicht der Fall, im Gegenteil, so ein Rüstungsunternehmen, sagen wir, wie Schneider-Creuzot, hat 76 v. H. Dividende ausbezahlt. Davon abgesehen, dann noch mindestens die gleiche Höhe in der Form von sogenannten Aufsichtsratsgebühren. Dinge, die bei uns abgeschafft worden sind. In diesen Ländern ist fast jedes Mitglied des Parlaments, des britischen Parlamente, Mitglied eines Aufsichtsrates und bezieht dafür seine Tantiemen. Ich habe im Deutschen Reichaag verboten, daß überhaupt jemand, schon während unserer Oppositionszeit, Mitglied einer Aufsichtsrates sein darf. Heute ist das gesetzlich verboten.
Das sind nun lauter Dinge, die als verderblich angesehen werden. In diesen anderen Ländern sagt man, wenn diese Gedanken um sich greifen, dann werden diese Gedanken allmählich auch unser Volk erfassen, und das wird schädlich sein.
Es kommt noch dazu unsere antisemitische Geset;gebung. Ich habe dafür gesorgt, daß in Deutschland der Deutsche alles werden kann, aber Fremde haben in Deutschland entweder nichts zu suchen oder sich bedingungslos zu fügen. Der Deutsche, der in das Ausland kommt, muß sich auch fügen. Der Jude vor allem, der sich nur darauf stürzt, daß er die sogenannten Führungsstellen der Nationen besett, hat dieses Land räumen müssen. Auch hier sieht man ein böses Beispiel, denn in Wirklichkeit wären alle Völker froh, wenn sie ihn wegbekämen, und in Europa beginnt diese Bewegung an sich jebt Staat um Staat zu erfassen.
Es sind eine ganze große Anzahl von einzelnen Gründen, die mithalfen, um den Haß gegen uns zu erwecken und besonders gegen den neuen sozialen Staat die Abneigung zu schüren. Aus dem ist nun der Kampf gekommen. Nun müssen Sie eines verstehen, meine Volksgenossen: Ich habe den Kampf nicht gewollt. Ich habe alles getan, um ihn zu vermeiden. Ich habe den Franzosen so oft die Hand hingehalten. Ich habe meine Minister fortgeschickt. Ich habe in London die Hand hingehalten. Ich glaubte, daß im vergangenen Jahr die Leute vielleicht zur Vernunft gekommen sein würden nach, dem Polenfeldzug. Ich gab ihnen wieder die Hand. Es war zwecklos. Ich habe sofort nach dem Niederwerfen Frankreichs wieder erklärt, ich möchte Frieden schließen. Ich habe keine Forderungen an England, wir können sofort Frieden schließen. Ich wurde förmlich bespuckt und von diesen Leuten angegriffen. Ich habe monatelang zugesehen, daß sie unsere Städte im Westen bombardierten, weil ich mir dachte, wenn überhaupt die Möglichkeit einer Verständigung noch offenbleiben soll, dann ist es vielleicht gut, wenn man mit dieser letzten Waffe nicht sofort beginnt. Das war auch umsonst. Grundsätlich aber bin ich dem Schicksal dankbar, und das müssen Sie verstehen, daß dieser Kampf, der ja doch unserem deutschen Volk nicht erspart geblieben sein würde, zu meinen Lebzeiten ausbrach und daß ich ihn führen kann, 1. weil ich die größte Autorität im deutschen Volk selbst besite, und 2. weil ich mir einbilde, daß ich geeignet bin, ihn am besten zu führen. Und die bisherige Entwicklung hat das wohl bewiesen.
Ich bin mir darüber im klaren, daß dieser Kampf nicht nur geführt wird vom deutschen Soldaten, der sich übertroffen hat. Ich habe ja nie daran gezweifelt, daß der Deutsche der beste Soldat der Welt ist. Ich bin selber Soldat gewesen, nur Soldat, und habe in dieser langen Zeit meine Kameraden kennengelernt. Wenn der deutsche Soldat ausgerüstet ist und wenn er gut geführt wird, ist er der beste Soldat, den es auf der Erde gibt.
Das war selbstverständlich. Aber genau so entscheideud ist die riesige Front der Heimat. Es ist das gigantische 5-Millionen-Arbeiterheer und -Arbeiterinnenheer, das für die deutsche Rüstung arbeitet. Jede Granate, die wir dem deutschen Soldaten zur Verfügung stellen, erspart unter Umständen einen Bluteinsatz. Und wenn wir heute darauf hinweisen können, daß ein Krieg, in dem wir in knapp 18 Tagen Polen niedergeworfen haben, in dem wir die Engländer aus Norwegen hinausfegten, ein Krieg, in dem wir sie verhinderten, daß sie nach Belgien und Holland kamen, ein Krieg, in dem wir Frankreich niederwarfen, wenn wir heute uns vorstellen, daß dieser Krieg mit noch nicht einmal 35 000 Toten - das sind knapp etwas mehr als die Hälfte der Toten des Feldzuges von 1870/71 - durchgefochten wurde, dann, meine Volksgenossen, haben Sie dabei mit den größten Anteil. Es haben den größten Anteil daran alle die Arbeiter, die zu Hause hier tätig gewesen sind, die unseren Soldaten die besten Waffen der Weit gegeben haben, die unbegrenzt Munitionsmassen lieferten, die Arbeiter, die im Westen uns den Wall aufgebaut haben, so daß man im Osten kämpfen konnte, ohne Angst zu haben, man könnte im Westen vielleicht vorn Rücken erdolcht werden. Alle die Arbeiter und Arbeiterinnen in unseren Fabriken, die es ermöglichten, daß für jedes Maschinengewehr, das ausfiel, 10 andere da waren, die es ermöglichen, daß für jede Granate, die verschossen wird, 10 andere daliegen, die es ermöglichen, daß wir heute Deutschland mit einer Flak-Abwehr geschützt haben, wie sie kein Staat der Welt besitzt, alle die haben mitgeholfen, daß nur diese wenigen und geringen Blutopfer erfolgt sind. Und der deutsche Soldat weiß das auch, daß er es in erster Linie seinem Kameraden mit verdankt, der zu Hause steht, in der Fabrik steht oder der an der Front die Arbeiten Verübt, daß er es dem mit verdankt, daß es ihm ermöglicht wird, mit verhältnismäßig geringem Bluteinsatz das Ungeheuerste zu leisten.
Und dafür möchte ich Ihnen nun nicht nur namens des deutschen Volkes, sondern besonders namens des deutschen Soldaten danken, für den ich sprechen kann, den ich genau kenne, dessen Schicksal ich einst auch miterlebt hatte. Ich habe einst vier Jahre das mitgemacht und weiß, was es heißt, Vom Gegner eingedeckt zu werden und selber nicht zurückschießen zu können oder nur immer und immer ungenügend zurückschießen zu können. Und ich habe mir einst vorgenommen aus dieser Kenntnis des einstigen Weltkriegssoldaten, daß das bei uns anders sein muß, daß der Mann nicht draußen hängen darf in dem fürchterlichen Bewußtsein, ich kann mich ja gar nicht wehren, weil ich keine Waff en habe, sondern daß im Gegenteil der deutsche Soldat die beste Waffe und die zahlreichste Munition der Welt haben muß. Und das ist der Fall. Was immer auch geschehen mag, das eine ist ganz sicher, meine Kameraden und Kameradinnen, es gibt keine Kombination der Welt, mag sie sein wie immer, die uns entgegentreten könnte. Die Munitionsmassen sind gigantische. Vielleicht wird einmal einer kommen und wird sagen: "So, jetzt ist der Krieg aus. jetzt haben wir die Munition da." Also gut, meinetwegen, man wird hinterher mir schon nicht den Kopf deswegen herunterreißen. Ich sage mir, wegen zuviel Waffen und zuviel Munition ist noch nie ein Krieg verloren worden, aber viele wegen zuwenig.
Und besonders denke ich dabei immer wieder an die Blutopfer. Wir haben auch hier eine neue Methode eingeführt, nämlich nichts um des Prestiges wegen zu tun, keinen Angriff zu machen, damit man sagt "hier stehen wir, das haben wir besetzt" oder so etwas, sondern mit dem Blut zu sparen, weil ich weiß, daß jeder, der hier draußen fällt oder verletzt wird, zu Hause auch wieder jemand Schmerz zufügt, weil ich weiß, das sind unsere Volksgenossen, und Munition ist leichter zu ersenen. 10 000 Granaten sind leichter zu ersetzen als ein einziger Familienvater oder ein einziger Sohn oder ein einziger Bräutigam, ein einziger Mann. Das wollen wir uns immer vor Augen halten- Was Sie hier schaffen zu Hause, das entlastet die Front. Und über eines sind wir uns im klaren: In dein Kampf entscheidet sich Sein oder Nichtsein der deutscheii Nation für die nächsten vielleicht 500 Jahre. Es wird einem auf dieser Welt nichts geschenkt. Es ist dieser Kampf der härteste, den es gibt. Jeder muß sich sein Dasein hier durchfechten. Wer zu schwach ist, der stürzt, und das Schicksal geht über ihn hinweg; der kann nicht appellieren an eine Solidarität, an eine Hilfe, an eine Einsicht oder so weiter, die Weit, die nimmt gar keine Kenntnis von ihm, die geht ihren Weg. Jeder schaut nur hier auf dieser Erde auf sich. Wir können froh sein, wenn wir in unserer Volksgemeinschaft so weit kommen, daß jeder auf den anderen Rücluicht nimmt. In der übrigen Welt, da denkt keiner daran.
Wir haben das erlebt in der langen Zeit, in der ich selber um die Macht kämpfte. Wie haben sie uns getreten! Damals war in Deutschland eine Demokratie, also das ist der Zustand, von dem man behauptet, daß er uns Gleichberechtigung verschaffen würde in der Welt. Wie haben sie uns ausgepreßt! Wie haben sie Deutschland mißhandelt! In welche Tiefe sind wir hinunter gestürzt! Und kein Mensch hat einen Finger gerührt, im Gegenteil, sie haben sich alle nur an unserem Unglück gesund gemacht.
Und ich habe in diesen langen Jahren den unerbittlichen Entschluß gefaßt, diese Träume aus meinem Volk hinauszubringen und an Stelle dessen die eiskalte Vernunft einzuführen, nämlich die Erkenntnis, daß der liebe Gott demjenigen hilft, der sich selber hilft, und daß man von der anderen Welt auch nichts zu erwarten hat, außerdem man hilft sich selbst. Ich bin auch bereit, alles zu tun, was man tun kann. Ich weiß ganz genau, mit was man in London rechnet. Man rechnet auf der einen Seite mit Amerika und auf der anderen Seite mit Rußland. Man sagt sich, vielleicht gelingt es uns noch, Amerika in den Krieg zu ziehen, vielleicht gelingt es uns, Rußland wegzuziehen.
Glauben Sie mir, meine Volksgenossen, ich habe alles überdacht und vorsorglicherweise ein Weltgebäude aufgerichtet, eine Weltabwehrmacht, so groß, daß jede Kombination, möge sie sein wie immer, daran scheitern wird.
Es sind natürlich die armen Völker, die sich hier zusammengetan haben. Aber ich habe von vornherein die Überzeugung gehabt, mit den sogenannten reichen können wir nicht zusammengehen, die lehnen uns ab, die sehen in uns die Habe. nichtse. Ich ging also her und habe bewußt die Habenichtse auf der Welt gepackt und habe mich mit den Habenichtsen zusammengesetzt. Und wir wollen jett dafür sorgen, daß ein großer internationaler sozialer Weltausgleich erfolgt. Und er wird auch erfolgen!
Wie lange nun dieser Kampf dauert, er wird um so kürzer dauern, je geschlossener wir sind, je entschlossener wir sind, je mehr der Gegner sieht, daß jeder Gedanke auf einen Riß in Deutschland, den er im Jahre 1915 und 1916 gehabt hat, daß der zwecklos ist. Und wir können diese Art von Kampf, die können wir ertragen. Wir haben Wochen jetzt, in denen die Verluste nicht größer sind, als sie vielleicht im Frieden etwa mit 20 v. H. unserer Verkehrsunfälle zu rechnen sind. Es ist wenig los. Es ist mehr ein Abwarten und ein Kampf gegen Transportmittel, ein Kampf gegen Hafenanlagen, ein Kampf gegen Kühlhäuser, es ist ein Kampf gegen Fabriken, ein Kampf gegen Werften usw., ein Kampf gegen Schiffe. Und diesen Kampf, den werden wir weiterführen. Und aus der Summe dieser Kampfhandlungen wird sich allmählich doch die Schwäche und Ohnmacht desjenigen ergeben, der unser stärkster und fanatischster Gegner ist.
Ich persönlich sehe in einem fast eine Fügung des Schicksals. Vor etwa einem Jahr, da habe ich einem Mann die Hand wieder hingehalten und sagte: "Was wollen Sie eigentlich von Deutschland? Ich sehe überhaupt keinen Grund, wir verlangen ja von Ihnen nichts." Da sagte der Mann, er hoffe es zu erleben, daß wir alle gestürzt werden. Er weiß, er wird es erleben, daß dieses neue Deutschland beseitigt wird. Er ist jetzt gestorben, und das neue Deutschland steht! Und es wird ihnen allen so gehen. Dieses Deutschland wird sie alle überdauern, denn es ist auf dem festesten Fundament aufgebaut, was es gibt, nämlich auf dem deutschen Volk, und zwar auf der breiten Masse.
Sie können mir glauben, meine Volksgenossen, ich hätte dieses Vertrauen nicht, wenn ich vielleicht nur eine Kenntnis der oberen Zehntausend besäße. Ich bin mit dieser Kenntnis nicht ins politische Leben eingetreten. Meine Kenntnis beruht vor allem auf dem deutschen Volk, auf dem deutschen Arbeiter, auf dem deutschen Bauern, auf dieser Millionenmasse braver, kleiner, treuer Menschen, die nicht so wankelmütig und so berechnend sind wie soviele unserer sogenannten oberen Zehntausend. Wenn ich nur die allein gekannt hätte, können Sie überzeugt sein, wäre ich nie ins politische Leben eingetreten. Mit denen, da kann man keinen Hund vom Ofen bervorlocken. Ich bin ins politische Leben eingetreten mit meiner Kenntnis der breiten Masse. Auf dieser breiten Masse habe ich immer gebaut, mit der habe ich meine Partei aufgerichtet, und mit dieser breiten Masse, bin ich der überzeugung, werden wir auch diesen Kampf durchhalten. Und wenn wir diesen Kampf hinter uns haben, dann freuen wir uns, das können Sie mir glauben, auf die Arbeit, und zwar auf die wunderbare Arbeit, die wir dann leisten wollen. Denn wir wollen einen Staat aufrichten, der der vorbildlichste Sozialstaat der Welt sein soll. Vorbildlich, weil ich der Überzeugung bin, daß in dieser sozialen Gemeinschaft die größte Härte dann am Ende liegt und die größte Widerstandskraft für die ganze Zukunft.
Und daß Sie nun in Ihrer Arbeit mithelfen jetzt, den Krieg zu gewinnen, ist zugleich auch eine Vorarheit für diesen großen Idealstaat, für den zu arbeiten für uns alle die größte Freude ist, denn ich kann mir nichts Wunderbareres vorstellen, als für ein ganz großes Ideal sich einsetzen zu können und dafür arbeiten zu können und dafür schaffen zu können. So wie letzten Endes in der einzelnen Familie im allgemeinen Mann und Frau doch arbeiten für ihre Kinder, damit es denen einmal besser geht, als es ihnen selber geht oder ging, so ist es auch im großen genau so. Es gibt keine schönere Arbeit, als für eine Volksgemeinschaft zu arbeiten mit dem Gedanken, es besser zu machen, schöner zu machen und mit dem ganzen Stolz etwas hinzustellen, auf das man dann wirklich eingebildet sein kann. Denn ich sehe die Zukunft, die stolze Zukunft einer Nation nicht darin, daß man auf ein paar Zehntausende sogenannter Intellektueller oder oberer Menschen hinweist, sondern ich glaube, der Grund zur höchsten Einbildung auf ein Volk besteht darin, wenn man sagen kann: "Das ist im ganzen nun unser Volk, und jetzt schauen Sie sich die anderen Völker an, ob die sich damit vergleichen lassen." Da bin ich der Überzeugung, werden wir Deutsche einmal am besten abschneiden und das Vorbildlichste hinstellen, was es auf der ganzen Erde gibt.
Und indem wir in diese Zukunftsarbeit hineinblicken, erkennen wir erst recht die Notwendigkeit, diesen Kampf durchzustehen, so oder so, bis zum endgültigen Erfolg. Und dann allerdings auch unserem Volk endlich und endgültig das zu sichern, was wir zum Leben benötigen. Wir wissen dann, es wird uns nichts geschenkt werden, aber wir haben ein Recht, zu verlangen, wenn wir schon fleißig sein wollen, daß uns auf der Erde der Platz zur Verfügung steht, auf dem wir fleißig sein können. Dazu haben wir ein Recht. Wir wollen nicht, daß die anderen für uns etwas machen, aber wir wollen den Platz haben, auf dem wir etwas machen können. Und es geht nicht an, daß ein Volk sagt: "Ich beanspruche 40 Millionen Quadratkilometer und ihr habt nichts." Das werden wir zerbrechen. Auch hier werden wir den größeren sozialen Gedanken einer Weltordnung an die Stelle dieser kapitalistischen Raubstaaten setzten, die heute Nationen, Völker und Lebensräume ausbeuten oder zum Teil überhaupt veröden lassen, es verkommen lassen.
Das sind große Ziele. Und wenn es überhaupt für eine Nation jemals einen Sinn hatte, für etwas zu arbeiten oder für etwas zu kämpfen, dann heute für unser deutsches Volk.
Und daß Sie sich in diesem Kampf so hervorragend bewährt haben, die Sie alle ausgezeichnet vor mir stehen, dafür m öchte ich Ihnen nun danken. Und indem ich Ihnen danke, zugleich all den Millionen danken an Arbeitern und Arbeiterinnen, die hinter Ihnen stehen.
Heil!